10 Mythen über die Erziehung von Kindern mit Angststörungen, die nicht wahr sind

Eltern von Kindern mit Angststörungen tragen oft eine schwere Last. Sie müssen sich nicht nur um das Wohlergehen ihres Kindes kümmern, sondern auch mit unzähligen gut gemeinten Ratschlägen von Freunden, Familie und sogar Ärzten umgehen. Doch leider gibt es viele Mythen über die Erziehung von Kindern mit Angststörungen, die nicht wahr sind. Hier sind 10 solcher Mythen:

Mythos 1: Kinder mit Angststörungen können über ihre Ängste hinwegkommen, wenn sie sich genug anstrengen.

Das ist falsch. Angststörungen sind keine Launen oder Entscheidungen, die man einfach ändern kann. Sie sind ernsthafte psychische Störungen, die eine professionelle Behandlung erfordern. Eltern sollten sich nicht darauf verlassen, dass ihr Kind „es alleine schaffen wird“.

Mythos 2: Eltern sollten ihre Kinder mit Angststörungen beschützen, indem sie alle Situationen vermeiden, die ihnen Angst bereiten.

Das ist ebenfalls falsch. Der Schutz Ihres Kindes ist wichtig, aber Vermeidung wird ihm nicht helfen, seine Angst zu überwinden. Vermeidung kann tatsächlich dazu führen, dass sich die Angst verstärkt und das Kind lernt, dass es nicht in der Lage ist, schwierige Situationen zu bewältigen.

Mythos 3: Kinder mit Angststörungen brauchen keine professionelle Hilfe, da sie einfach „heranwachsen“ werden.

Das ist ein gefährlicher Mythos, der dazu führen kann, dass Eltern die notwendige Hilfe für ihr Kind vernachlässigen. Wenn Ihr Kind Anzeichen einer Angststörung zeigt, wenden Sie sich an einen Fachmann.

Mythos 4: Eltern sollten ihrem Kind sagen, dass es aufhören soll, sich Sorgen zu machen oder Angst zu haben.

Das ist nicht hilfreich. Angst und Sorgen sind reale Gefühle, die nicht einfach abgeschaltet werden können. Sprechen Sie stattdessen über die Ängste Ihres Kindes und helfen Sie ihm, passende Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Mythos 5: Disziplin und strenge Regeln werden dazu beitragen, die Angst Ihres Kindes zu überwinden.

Das ist nicht wahr. Disziplin und strenge Regeln können tatsächlich das Gegenteil bewirken und das Vertrauen Ihres Kindes untergraben. Bieten Sie stattdessen Geduld und Unterstützung an.

Mythos 6: Es ist schlecht, ein ängstliches Kind zu trösten, da es ihm nur beibringt, dass es in Ordnung ist, ängstlich zu sein.

Das ist ein Mythos. Natürlich sollten Sie Ihr Kind trösten und ihm zeigen, dass es sich auf Sie verlassen kann. Dadurch wird ihm Vertrauen und Sicherheit vermittelt, was ihm helfen kann, seine Angst zu überwinden.

Mythos 7: Kinder mit Angststörungen müssen sich selbst helfen und ihre Angst alleine bekämpfen.

Das ist falsch. Ihr Kind braucht Ihre Unterstützung, um seine Angst zu überwinden. Indem Sie ihm helfen, geeignete Maßnahmen zur Bewältigung seiner Angst zu finden, wie z.B. Entspannungstechniken oder Gesprächstherapie, können Sie Ihrem Kind helfen, seine Ängste zu verringern.

Mythos 8: Therapie oder Medikamente sind unnötig, wenn Ihr Kind Angstprobleme hat.

Das ist nicht wahr. Therapie und Medikamente können beide sehr hilfreich sein, wenn Ihr Kind unter einer Angststörung leidet. Wenden Sie sich für eine professionelle Beratung an Ihren Arzt oder Therapeuten.

Mythos 9: Kinder mit Angststörungen sind nicht in der Lage, sich zu entspannen.

Das ist falsch. Ihr Kind kann lernen, sich zu entspannen und seine Angst zu verringern. Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Atemübung können Ihrem Kind helfen, sich zu beruhigen.

Mythos 10: Kinder mit Angststörungen sind anders als andere Kinder und können nicht so viel machen.

Das ist nicht wahr. Kinder mit Angststörungen können genauso viel tun und erleben wie andere Kinder. Wenn Eltern jedoch dazu neigen, ihre Kinder zu schützen oder zu überwachen, kann dies dazu führen, dass sie sich isoliert oder anders fühlen. Geben Sie Ihrem Kind die Freiheit und Unterstützung, die es braucht, um seine Ziele zu erreichen.

Fazit: Angststörungen können für Eltern und ihre Kinder eine Herausforderung sein. Es gibt jedoch viele Mythen darüber, wie man Kinder mit Angststörungen erziehen sollte, die nicht wahr sind. Ignorieren Sie diese Mythen und suchen Sie professionelle Hilfe für Ihr Kind, wenn es Anzeichen einer Angststörung zeigt. Geben Sie Ihrem Kind die Unterstützung und Sicherheit, die es braucht, um seine Angst zu überwinden.

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